Lebensmüde?

in Kind ist zu Besuch am Hofe. Majestät sind leicht angeschlagen, es müssen aber einige Dinge erledigt werden, so zum Beispiel: ein paar Kisten vom Dachboden holen. Da haben wir doch glatt an das Kind gedacht, das immer so hübsch durchtrainiert und fit ist, ganz der Stolz des Vaters! Ob das wundervolle Kind diese Fitness nicht unter Beweis stellen und die Kisten vom Dachboden holen möchte?

Kind, nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit, berechnet den Winkel der vom Regen triefend nassen Dachbodenstiegen, schätzt das Gewicht der Kisten, überlegt sich die Reißfestigkeit des vom Zahn der Zeit (oder vielleicht jemand anderes Zahn... kann man nicht so genau sagen, in dem schlechten Licht) angenagten Kistenkartons - und lehnt dankend ab.

Majestät fluchen. Einmal, nur ein einziges Mal (abgesehen von dem jeden Mal, welches das Kind zu Besuch ist) bitten wir um Hilfe, das Kind solle sich freuen, dass sein Vater überhaupt dazu imstande sei, um Hilfe zu bitten, die meisten Väter können das nämlich nicht, und dann wolle das Kind nicht helfen.

Majestät, bitte, die Stufen steil und nass, die Kisten brüchig und schwer! Wieso warten wir nicht, bis entweder ein anderes Kind da ist, oder Hoheit wieder genesen sind, dann machen wir das zu zweit oder zu dritt, dann ist das kein Problem. Aber alleine: nein, oh heroisch um Hilfe flehender Ahn, ich fürchte, mich haut's da von den Stufen runter, dass ich nachher, sofern überlebt, doch zumindest nur noch im Rollstuhl helfen kann.

Grummel, grummel, dieses Pack. Majestät stapfen wütend wieder in die Wohnung. Ja, gut, dann warten wir halt, bis mehrere Kinder da sind, grummel grummel, weil dieses blöde Kind immer so furchtbar heikel sein muss auf sein scheiß Leben!

Aus der königlichen Pathologie

Menschen werden umgarnt (love bombing), sofern sie nützlich sind - sind sie das nicht, und erwischt man den König zudem noch in einem seiner seltenen Wutanfälle, dann erfährt man, was er wirklich von ihrer Existenz hält.

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