
Trotzdem besser!
Hoheit
besuchen ein Kind im neuen, frisch bezogenen Heim. Kind hat sich auch
einen neuen Fernseher gekauft, richtig groß, passend zur neuen, größeren
Wohnung. Majestät bemerken die schwarze Leinwand und stellen fest: Aha,
neuer Fernseher. Lustig, wir haben uns unlängst auch einen neuen
Fernseher gekauft. Allerdings ist unserer gebogen, und nicht so flach,
wie der des Kindes.
Kind,
durchaus bewandert auf dem Fachgebiet der digitalen Wandverschönerung,
nickt wissend. Jaja, kenne ich, da hat's mal einen Hype gegeben, wird
aber nicht mehr hergestellt, hat sich als nicht so praktisch
herausgestellt, die gebogene Technik.
Hoheit sind leicht gekränkt. Wieso nicht nicht praktisch? Wir haben das neueste vom Neuesten, das Beste am Markt!
Nun,
so neu kann das nicht sein, kontert das Kind, die Dinger werden seit
Jahren nicht mehr hergestellt. Als Fernseher. Als Bildschirm schon, aber
als Fernseher nicht, da sieht man nicht so gut hin.
Hoheit
werden langsam gereizt. Wir können da immer hinschauen! Aus jedem
Winkel des Raumes! Und der is groß! Nicht wahr, Schatzi? Wir sehen
überall toll auf den Fernseher.
Madame zuckt mit den Schultern. Das wisse sie nicht. Sie schaue kaum fern, und wenn, dann sitze sie direkt davor.
Hoheit nicken eifrig. Eh. Wir schauen ja auch quasi nicht fern. Nie. Aber wenn, dann haben wir festgestellt, dass man von überall, immer extrem gut auf den Fernseher schauen kann, das ist der Beste, den es derzeit am Markt gibt, und überhaupt der Beste, den wir je hatten, wir vermuten, dass niemand in unserer Nachbarschaft einen so guten Fernseher hat. Der Fernseher vom Kind ist sicher auch gut, unserer ist aber trotzdem der Beste!
Aus der königlichen Pathologie
Grandiosität: Niemand hat so tolle Sachen wie der
König. Man könnte mal mitzählen, wie oft er einen Superlativ verwendet,
wenn er von sich und seinen Sachen schwärmt.